Ökoprofit Siegerland 2018
Burbach ist wieder mit dabei!
Nachdem 2012 bis 2014 bereits ein Dutzend Burbacher Unternehmen an einer Ökoprofitrunde teilnahmen, ist es 2018 wieder soweit. Unter der Organisation des Kreises Siegen-Wittgenstein sowie dem Planungsbüro wertsicht aus Aachen zeigen erneut drei Burbacher Unternehmen zusammen mit Betrieben aus den Gemeinden Neunkirchen und Wilnsdorf sowie der Stadt Netphen ihren Eifer im Umgang mit klima- und umweltschutzrelevanten Maßnahmen. Mit der Theodor Stephan KG, awiwa und Ops Ingersoll Funkenerosion GmbH nehmen nun drei ansäßige Industriebetriebe an dem Programm Teil, dessen Auftaktveranstaltung bereits am 30.11.2017 stattfand. In den kommenden Monaten erwartet die Unternehmen ein interessanter, lehrreicher aber auch anstengender Weg hin zu mehr Ressourceneffizienz, einer Minderung des energetischen Aufwandes sowie zu einer Senkung der anfallenden Kosten. Dafür durchlaufen die Teilnehmer einen vielseitigen Prozess, der acht gemeinsame Workshops sowie fünf individuelle Vor-Ort-Termine enthält, bei denen mögliche Ansatzpunkte detektiert und Lösungsansätze ausgearbeitet werden sollen.
Doch was ist Ökoprofit eigentlich und welche erfahrungen haben die Burbacher Unternehmen in der Vergangenheit gemacht?
„ÖKOPROFIT - Ökologisches Projekt für integrierte Umweltechnik - ist ein Programm zur wirtschaftlichen Stärkung von Betrieben durch vorsorgenden Umweltschutz. In Workshops und mithilfe von individuellen Firmenberatungen analysieren Betriebe verschiedenster Branchen und Größenordnungen ihren Energie- und Materialverbrauch, ihre Stoffkreisläufe, die Produkte selbst, Mitarbeitermotivation im Umweltbereich, Brand- und Arbeitsschutz und vieles mehr. Also alles das, was nicht in die Kernkompetenz des Unternehmens fällt und trotzdem hohe Betriebskosten verursacht. Überdies ist ÖKOPROFIT eine günstige Möglichkeit, Erfahrungen mit anderen Betrieben auszutauschen, mehr Rechtssicherheit in speziellen Fragen zu erlangen und den betrieblichen Kontakt zu kommunalen Behörden zu verbessern. Das Programm wurde 1991 in einer Runde mit fünf Pilotfirmen im österreichischen Graz entwickelt und wird dort seitdem kontinuierlich durchgeführt. Bisher wurde ÖKOPROFIT von mehr als 100 europäischen Städten eingeführt. Über 2.200 Betriebe konnten in Deutschland bereits als ÖKOPROFIT-Betriebe durch Städte, Gemeinden oder Landkreise ausgezeichnet werden.“
(Josef Ahlke, ÖKOPROFIT Erfurt, Erfahrungen zu einem Projekt mit (Neben-)Wirkungen)
Da die 2012 bis 2014 stattgefundene erste Ökoprofit-Runde bereits handfeste Verbesserungen mit sich führte, entschied sich die Gemeinde, erneut an dem Projekt teilzunehmen. Unten lesen Sie einige Details zur 1. Runde:
Am Mittwoch, 12. Dezember 2012, fand die Auftaktveranstaltung zum ersten Beratungsprojekt "ÖKOPROFIT" in Burbach statt. Als Gast trug an diesem Tag der TV-Moderator und Wetterexeperte Sven Plöger in Burbach unter der Überschrift "Wie wir den Klimawandel bewältigen und die Energiewende schaffen" vor. Nach einem Jahr Lernen in Workshops, intensiver Analyse von betriebsinternen Gebäuden, Verhaltensmustern und Prozessen und dem Zusammentragen von verbrauchsrelevanten Daten, dem Aufdecken von Einsparpotenzialen und der gemeinsamen Erarbeitung von Projekten in den Umweltteams der teilnehmenden Unternehmen konnten sich die Erfolge sehen lassen:
Mithilfe der kompetenten Beratung der Firma B.A.U.M. Consult konnten die Unternehmen knapp eine halbe Million Euro an Betriebskosten (in der Broschüre sind aus Platzgründen weniger Maßnahmen dargestellt, als ausgearbeitet wurden) einsparen, und das allein mit den Maßnahmen, deren Ergebnis bezifferbar ist. Die Amortisationszeiten sind kurz, manchmal sind gar keine Investitionen notwendig, wie beispielsweise bei der Auslagerung des Servers, die im Burbacher Rathaus stattgefunden hat und Einsparungen von ca. 3.900 € pro Jahr in der Gemeindekasse bringt. Die Umwelt profitiert ebenfalls von ÖKOPROFIT, allein dem Klima tut eine jährliche Einsparung von mehr als 916 t CO2 gut. Aber auch Abfall und Wasser konnten eingespart werden, wobei energetische Aspekte bei allen Teilnehmern im Fokus lagen.
Am 09.04.2014 war es dann endlich soweit: Die Bäckerei Rothe hatte zur Auszeichnungsveranstaltung geladen. Umweltminister Johannes Remmel persönlich gratulierte zusammen mit Bürgermeister Christoph Ewers den Teilnehmern zu ihren Projekterfolgen. Die Abschlussbroschüre der 1. Runde steht unter Dokumente zum Download bereit.