Seiteninhalt

Klimaschutzkonzepte

Konzepte dienen als Handlungsleitfäden für alle Zielgruppen und gewährleisten Verbindlichkeit in der Umsetzung

Im Jahre 2008 hat Burbach am Landeswettbewerb „Aktion Klimaplus – NRW-Klimakommune der Zukunft“ teilgenommen und dort die Endrunde der letzten fünf erreicht. Während der Endrunde hat Burbach ein so genanntes „Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungs-Konzept“ (IKKK Burbach) erstellt. Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde haben daran im Rahmen einer Umfrage und durch aktive Mitarbeit im Burbacher Klimaforum mitgewirkt. Es enthält Ziele, Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge, um Klimaschutz und Klimaanpassung vor Ort konkret werden zu lassen. Seit Mitte 2009 werden immer mehr Maßnahmen aus dem IKKK Burbach umgesetzt und das Handlungsprogramm aus dem Konzept ständig aktualisiert.

Das im Rahmen des Wettbewerbs erarbeitete „Integrierte Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept Burbach (IKKK Burbach)“ enthält Ziele und Maßnahmen für acht Handlungsfelder:

  • Energieeinsparung und Energieeffizienz
  • energetische & klimawandelangepasste Gebäudesanierung
  • bauliche & energetische Biomassenutzung
  • Nutzung sonstiger regenerativer Energien
  • Stärkung ÖPNV und Nahmobilität
  • klimawandelgerechte & energiebewusste Stadtplanung
  • klimawandelangepasste & nachhaltige Waldbewirtschaftung
  • klimawandelangepasste & energiebewusste Wasserwirtschaft

Das IKKK wurde gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

2011 bewarb sich die Gemeinde um eine Förderung durch das Bundesumweltministerium im Rahmen des Projekts „Masterplan 100 % Klimaschutz“. Am 7. Mai 2012 konnte Bürgermeister Christoph Ewers die Urkunde - als Projektzusage - aus den Händen des damaligen Bundesumweltministers Norbert Röttgen in Berlin entgegennehmen. Burbach ist damit eine von 19 Modellkommunen bundesweit. Der Masterplan 100 % Klimaschutz zeigt beispielhaft, wie die Energiewende vor Ort gelingen kann. Die Ziele, bis 2050 95 % Treibhausgase und 50 % des Endenergieverbrauchs zum Basisjahr 1990 einzusparen, sollen unter Einbeziehung aller Zielgruppen erreicht werden. 

Bestandteil des Masterplans ist ein umfangreicher Projektportfolioplan, der die erforderlichen Maßnahmen zur Zielerreichung vorgibt. Mit der Umsetzung der Maßnahmen ist in Burbach eine Personalstelle für den Bereich Klimaschutzbetraut. Darüber hinaus unterstützt der "Verein zur Förderung der natürlichen Lebensgrundlagen e. V." tatkräftig als Gremium der engagierten Burbacher Zivilgesellschaft.

Von Juli 2016 bis August 2018 wurde das Anschlussvorhaben zur weiteren Umsetzung des Masterplan 100 % Klimaschutz vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

Auch über den Projektzeitraum hinaus, verfolgt die Gemeinde Burbach die Bestrebungen, den CO2-Anstieg zu verringern.

Neben dem "Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept" und dem Masterplan 100 % Klimaschutz unter dem Titel "LebensWERTE Dörfer mit Energie" hat die Gemeinde Burbach noch zwei weitere Strategiepapiere erstellt, nämlich das "Klimaschutzteilkonzept Klimafreundlicher Verkehr" und die Studie "Nachhaltige Nutzung der Ressource Holz als lokaler Beitrag zum Klimaschutz". Beide Themen sind gerade in einer ländlichen und waldreichen Gemeinde wie Burbach von besonderer Relevanz. Aus dem Verkehr in der ländlichen Umgebung resultieren immerhin 29 % der CO2-Emissionen. So haben 96 % der Haushalte mindestens einen PKW und der überwiegende Teil der Weg wird auch mit PKW zurückgelegt.

64 % des Gemeindegebietes sind mit Wald bedeckt und die Haubergswirtschaft zur Brennholzwerbung ist eine gelebte Tradition. Immerhin heizen rund die Hälfte der Haushalte mit Holz. Zudem dient der Wald als wertvolle CO2-Senke. Er fixiert rund 20 % der jährlichen CO2-Emissionen aus allen Sektoren.

Die Ressource Holz nachhaltig zu nutzen, kann eine zentrale Herausforderung für Burbacher Haushalte sein. Die Gemeinde versucht die Bürger dabei zum Beispiel durch die Errichtung eines Nahwärmenetzes auf Holzhackschnitzelbasis zu unterstützen. Eine entsprechende Förderung wurde im Dezember 2017 bewilligt, sodass nun die nächsten Schritte hin zu dieser klimaschonenden Heiztechnologie gewagt werden können.

Insgesamt entstehen durch Aktivitäten Burbacher Bürger/innen, Institutionen und Unternehmen rund 230.000 Tonnen des Treibhausgases CO2 (Stand 2010), wobei die Hälfte auf das Konto der starken Wirtschaft geht. Die Treibhausgasbilanzierungen erfolgen im Abstand von 5 Jahren.

Alle Strategiepapiere sind nebenstehend zum Download verfügbar.